Wir haben Adana erst am späten Nachmittag verlassen und fahren dem Gewitter entgegen Richtung Anazorbas.
Da es schon für unseren Ausflug auf die Burg von Anazorbas zu spät ist, schlagen wir unser Nachtlager am Fuße des Berges auf. Der Berg glüht in der Abendsonne und wir sind wieder dankbar für so ein schönes Fleckchen Erde, auf dem wir stehen dürfen.
Am nächsten Morgen werden wir zum Sonnenaufgang durch das Gebimmel der ersten Schafherden geweckt, es ist ein reges Treiben, direkt vor unserem Fenster und so ist an Schlafen nicht mehr zu denken ;-)
Nach einem Pfannkuchen Frühstück gehen wir dann gestärkt auf die Spuren des Piratenkönigs Tarkondimotos. Der Anstieg ist mit vielen Steintreppen steil, aber dafür nicht allzu lange. Dazwischen entdecken wir die ersten Landschildkröten, Schmetterlinge und jede Menge Echsen.
Wir sind gespannt was uns hier alles erwartet und gehen auf Spurensuche. Nach dem Tod des Piratenkönig übernahm Rom die direkte Herrschaft der Stadt. Sie war die frühere Hauptstadt Kleinarmeniens, dann wurde sie von Tarsus abgelöst. Man kann von oben nur erahnen, in welcher Pracht und in welchem Wohlstand hier früher gelebt wurde.
In der Zwischenzeit ziehen hier nur die Tiere über die begrünten Flächen der Stadt. Das Eingangstor und vereinzelte Säulen stehen noch der damaligen Prachtstrasse. Die Burg ist sehr weitläufig und sie schlängelt sich fast über die gesamte Bergkette.
Bei gefühlten 40 Grad freuen wir, nach dem Abstieg, auf eine Pause unter den Bäumen. Der Ayran mit Toast schmeckt gleich noch viel besser und so kühlen wir uns wieder etwas runter. Die Einheimischen kommen zum Cay trinken und so kommen wir ins Gespräch. Ein netter alter Mann, möchte uns Münzen schenken, die er hier gefunden hat, wir staunen nicht schlecht, denn es handelt sich sicher um Münzen von unschätzbarem Wert. Wir nehmen sie allerdings nicht an, denn wir wollen ja noch weiter reisen ;-)
Mit einer Abschiedsherde Schafe, verlassen Anazorbas und Balu darf uns hoch in die Berge bringen...