Unser Übernachtungsplatz, oberhalb von Ephesos, liegt idyllisch zwischen Olivenbäumen und grünen Hügeln. Wir kommen bereits im Dunkeln an und fallen erschöpft in unsere Betten. Sehr früh werden wir von unserem „Nachbar-Esel“ mit einem lauten „Iah“ geweckt ;-)
Die Sonne ist gerade am aufgehen, aber an Schlafen ist dank des Esels nicht mehr zu denken...Wir beginnen den Tag erstmal mit einem ausgiebigem Frühstück, machen anschließend Schule und belohnen uns danach mit einem Spaziergang durch das ehemalige, griechische Dorf Sirince.
Es gibt verschiedene Geschichten über die Entstehung des Dorfes, jedoch ist es seit dem 19.Jahrhundert bekannt für seine Feigen. Bis 1924 lebten im heutigen Sirince vor allem christliche Griechen. Damals war die Stadt wesentlich größer und ein wichtiger Handelsort für die umliegenden Klöster.
Sirince war auch als religiöses Zentrum bekannt. Es heißt, die Jungfrau Maria soll hier einst in den Himmel aufgefahren sein. Nach dem Griechisch/Türkischen Krieg 1919-1922 kam es zu einer großen Umsiedlungsaktion. Die Griechen wurden aus Sirince vertrieben und Türken, die aus der Gegend von Thessaloniki und Kawara vertrieben worden waren, zogen im Dorf ein. Die flachen, weißen Häusern, die sich am Hang entlang schlängeln versprühen eine heimelige Atmosphäre. Die engen, kleinen Steingassen versprühen ihren ganz eigenen Charme.
Wir besichtigen die zwei Kirchen des Dorfes und entdecken die früheren Zeiten noch in den hinteren Winkeln der leider langsam zerfallenen Gebäude. Inzwischen leben die Bewohner hauptsächlich vom Tourismus, was uns leider viel zu viel ist. Wir durchstreifen lieber die ruhigeren Seitengassen und verlassen das Dorf nach einem Mittagessen mitten im Trubel, mit gemischten Gefühlen, aber ob sich ein Besuch sich lohnt, sollte jeder für sich selbst entscheiden ;-)