Unser Weg führt uns durch das Landesinnere vom Süden Tunesiens Richtung Norden.
Die Landschaft verändert sich von der kargen sandigen Ebene. Es wird immer hügeliger und auch grüner. Wir fahren vorbei an unzähligen Olivenplantagen und sehen im Hintergrund die sanften Bergketten auf beiden Seiten der Strasse. Immer wieder tauchen die Schaf- und Ziegenherden auf und auch die freilaufenden Kühe nehmen zu ;-)
Wir entkommen unserem ersten Sandsturm auf Reisen gerade noch rechtzeitig und halten in Sbeitla.
Wir sitzen die noch leichten Sandböen im Balu aus, erstaunlich durch welche „Ritzen“ die feinen Sandkörner doch noch ihren Weg ins Innere des Balus finden...
Die Kinder freuen sich, denn das heißt „Spielzeit“ für die beiden. Am nächsten Morgen begeben wir uns nach dem Frühstück auf die Spuren der Römer in der damaligen Stadt Sufetula und machen wieder einmal Geschichte zum Anfassen.
Die Sonne scheint und so geht es bei blauem Himmel los. Das Gelände von Sufetula ist recht überschaubar und wir dürfen überall frei auf dem Gelände herum wandern. Zuerst besuchen wir das Theater, in denen Emelie und Jakob gleich ihren Gesang und ihre Tanzeinlage zum Besten geben. Bei soviel morgendlicher Unterhaltung zieht es Stephan und mich dann doch eher in die ehemaligen Thermen weiter, wo wir gleich das größte Mosaik auf dem ganzen Areal bestaunen dürfen. Unglaublich für uns, daß wir einfach darüber stolzieren dürfen - wir fühlen uns wie einst die reichen Römer ;-)
Besonders interessant ist in Sufetula das Kapitol, welches nicht aus einem sondern aus drei Tempeln besteht. Sie sind den Schutzgöttern Roms, Minerva, Jupiter und Juno geweiht. Auf dem Vorplatz unterhalten wir uns mit einem netten „Wachmann“, der uns in das versteckte Gefängnis unter dem Kapitol führt. Er zeigt uns diverse Mosaike und setzt Jakob sogar in das große Taufbecken der einst prächtigen Vitalis Kirche. Kein Wunder, daß hier bis in die Spätantike der Sitz des Bischofs war.
Nachdem der Sandsturm am Nachmittag wieder auffrischen soll, machen wir uns langsam auf den Rückweg zu unserem Balu und fahren weiter in den Norden zu unserer nächsten Römischen Stätte auf die wir schon sehr gespannt sind...