Die Stille in der Wüste ist mit nichts, was wir je „nicht“ gehört haben vergleichbar.
Der Sand schluckt scheinbar jeglichen Schall und so kommen einem normale Geräusche fast doppelt so laut vor. Sei es unser Lüfter, der Kühlschrank, die Fliegen, die um uns schwirren oder ein Auto, das sich aus der Ferne nähert.
Die Stille gibt aber auch den Raum, um Altes abzuschließen und zu verarbeiten, um hier in Tunesien richtig anzukommen und sich auf alles zu freuen, was noch vor uns liegen mag.
Wir haben diese Ruhetage in der Sahara, ganz bewußt eingelegt, um die Stille zuzulassen und um zu realisieren, wo wir wirklich gerade sind. Manchmal müssen wir uns selbst zwicken, so wie hier, an diesem surrealen, unwirklichen Ort.
Wir sind - gerade in dieser besinnlichen, stillen Zeit - dankbar, dass wir dieses Leben führen dürfen und sich all unser Mut und teilweise unsere Ängste vor diesem „neuen, anderen“ Leben gelohnt haben. So sitzen wir mitten in der Sahara, schauen schweigend auf die kleinen Dünen, beobachten die feinen Sandverwirbelungen, entdecken kleine Tierspuren, erfreuen uns an dem intensiven Farbenspiel am Himmel und am Boden und lassen sie zu, diese im positiven Sinne erdrückende, einladende Stille. Einen passenderen Ort könnte es für uns zu Weihnachten kaum geben - danke liebes Leben, dass du es so gut zu und mit uns meinst...