Nach unseren ersten Tagen am Van See, die wir ganz gemütlich mit Freunden verbracht haben, sehnen wir uns nach noch mehr Natur und fahren zum Kratersee Nemrut Gölü. Er ist seit über 600 Jahren nicht mehr aktiv, also alles ganz sicher ;-)
Die Fahrt ist wieder recht turbulent, denn es geht auf Schotter und Kopfsteinpflaster auf über 2000m Höhe. Wir sehen die letzten Schneefelder und die Kinder sind schon am Träumen, ob sie noch einen Schneemann bauen können...
Unser Traumplatz direkt am See ist schnell gefunden, wir dürfen bei Fevzi an seinem Teehäuschen stehen. Fevzi lebt den Sommer über hier im Krater, mitten in der Natur, das restliche Jahr lebt er in Istanbul. Sein Leben hier oben ist sehr spartanisch. Seine Hütte besteht aus Steinmauern mit einer Plastikplane als Regenschutz. Er bietet den Tages- und Übernachtungsgästen Cay und Süßes an. Den Tag über sammelt er Holz für sein Feuer und kümmert sich um die Natur und die wilden Bären. Er hat vor Jahren zwei Bärenbabys gefunden, die ohne Mutter kaum Chancen hatten zu überleben. Um diese beiden hat er sich liebevoll gekümmert und seitdem kommen sie und inzwischen auch ihre eigenen Kinder während der Abenddämmerung bzw. Nachts und freuen sich über ein paar kleine Köstlichkeiten.
Fevzi berührt uns sehr, mit seiner hingebungsvollen, herzlichen Art, er liebt dieses einfache Leben und ist glücklich. Wir können ihn verstehen, es ist einfach unglaublich wie diese wilde und teilweise unberührte Natur uns zur Ruhe kommen lässt und wir wieder einmal sehr dankbar sind, für dieses Erlebnis.Die Tage verbringen wir gerne bei ihm und trinken seinen „Feuerholz-Cay“, den besten den wir bis jetzt getrunken haben.
Am dritten Abend werden wir dann für unser nächtliches „Warten“ belohnt und dürfen von unserem Balu aus, dem Bären beim nächtlichen Mahl zusehen. Mehr Glücksgefühl geht schon nicht mehr.
Nach diesen „berührenden Tagen“, verdrücke ich ein paar „Tränchen“, denn dieser Ort hat für uns etwas ganz Besonderes. Wir reisen weiter in die Natur...