Die nächsten zwei Tage verbringen wir in Muskat und da die Stadt, bedingt durch die schroffe Bergwelt in mehrere Viertel aufgeteilt ist, fährt uns unser Balu über die teilweise 400 Meter hohen Bergkämme, um die nächste Sehenswürdigkeit zu erreichen.
Am meisten beeindruckt hat uns die Sultan-Qabus-Moschee. Dafür haben wir uns extra mal wieder den Wecker gestellt, da Besucher den Komplex nur von 08:30 - 11:00 Uhr besuchen dürfen.
Dafür erwartet uns glänzender Marmor, tolle Schnitzereien sowie Steinmetz-Arbeiten und als Krönung ein 8 × 14 m großer Kronleuchter, der 1.122 Lampen trägt, reich mit Swarovski-Kristallen behängt ist und ganze 8 Tonnen wiegt - ein echter „Wow-Moment"...
Selten haben wir ein schöneres Bauwerk gesehen. Wir bestaunen den handgewebten Teppich aus dem Iran mit seinen schönen Ornamenten und entspannen in dem ganz speziellen Flair des Moscheen Komplexes...
Viel Neues und Interssantes über den Koran und den islamischen Glauben, erfahren wir bei einem gemütlichen Ausstausch bei Tee und Gebäck im Schatten der großen Bäume. Einmal mehr wird uns bewusst, dass die Basis jeder Weltreligion, doch ähnlich ist. Die zehn Gebote unseres christlichen Glaubens in leicht abgewanderter Form z.B. auch im Islam gibt.
Auch dem Opernhaus, das genauso glänzte und dem Souk im Stadtteil Mutrah statten wir einen Besuch ab, leider war Freitag, somit Feiertag und die meisten Läden hatten geschlossen. Was wir so noch nicht gesehen haben waren die Palmholzdecken, die teilweise mit orientalischen Glasornamenten versehen waren. Der Souk wurde 1970 neu aufgebaut und renoviert und so vermissten wir das „Alte“, bzw. die Geschichte hinter den Steinen.
Wir haben uns darüber unterhalten, warum uns das Land bisher noch nicht so ganz erreicht hat - vielleicht liegt es an seiner Geschichte. Denn durch die Modernisierung des Landes seit dem Entdecken der Erdölfelder und der Restauration, bzw. kompletter Neugestaltung vieler alter, historischer Gebäude und Regionen ist für uns etwas verloren gegangen - speziell an der Küste fehlt uns oftmals der Charakter, das Flair, die Seele oder der Geist des Landes. Wir sind sicherlich mittlerweile auch „verwöhnt“ und haben mit dem Iran, der Türkei oder auch Tunesien, Griechenland und Italien gesehen, dass Moderne und Geschichte gleichermaßen funktionieren kann - hier ist der Fokus auf Moderne und das finden wir zwar richtig, aber Geschichte darf (und muss) trotz allem noch sichtbar sein.
Ein Traum aus Marmor…