Nicht weit von Palermo auf den Hügeln des Hinterlandes, thront die Stadt Monreale.
Der sizilianische König Wilhelm der II. lies auf dem Hügel, mit Blick über Palermo, neben einem Benediktinerkloster, eine Kathedrale, ein Erzbischöfliches Palais sowie einen Königspalast in einem festungsartigen Komplex errichten. Darum siedelte sich dann die mittelalterliche Stadt an.
Der Sage nach legte sich einst König Willhelm II. nach einer Jagd unter einen Johannisbrotbaum dort erschien ihm die „Jungfrau Maria“ im Traum. Sie bat ihn, ihr zu Ehren eine Kirche zu bauen - diesen sollte er mithilfe eines Goldschatzes, der sich unter dem Baum befand finanzieren.
Inzwischen ist leider nur noch die Kathedrale mit dem nebenan liegenden Kreuzgang zu sehen. Die Kathedrale zeigt eine Symbiose aus nomannisch-arabisch-byzantinischem Baustil.
Wir fließen wortwörtlich mit den Touristenmassen in die Kathedrale, leider ist es schwierig in diesen „Massen“ das Gefühl von Stille und Andächtigkeit, die dieses einzigartige Bauwerk eigentlich verdient hat, zu entwickeln.
Der untere Bereich der Wände besteht aus Marmor, ebenso wie der Fußboden, dies geht auf die isalmischen Vorbilder zurück. Der obere Teil glänzt mit einer Vielzahl an byzantinischen Goldmosaiken. Diese wurden von einheimischen Künstlern sowie Künstlern aus Konstantinopel geschaffen.
Die Mosaiken im Mittelschiff zeigen eine Reihe aus der Schöpfungsgeschichte, ebenso das Leben der Stammväter Noah, Abraham, Isaak und Jakob. Der Kreuzgang des ehemaligen Klosters lässt uns dann doch noch in den Genuss der Stille und des Innehalten kommen...die spitzbogigen Arkaden sind mit Doppelsäulen versehen und teilweise mit glänzenden Mosaiken eingelegt. Die Kapitelle haben unterschiedliche Abschlüsse mit christlichen und islamischen Symbolen.
Wir verlassen Monreale mit gemischten Gefühlen und der Frage wie viele Menschen gleichzeitig solche Touristenattraktionen besichtigen sollten, denn der Grundgedanke und das Gefühl dafür, bleibt bei diesen Massen leider auf der Strecke...