Wir verlassen Djerba und machen uns auf den Weg Richtung des Djebel-Dahar-Berglandes wo auf ca. 600m Höhe das Berberdorf Matmata liegt.
Es ist bekannt für seine einzigartigen Erdwohnungen. Umgeben von sanften, kargen Berghängen stehen vereinzelt Häuser an der Oberfläche, Olivenbäume und ein paar Palmen.
Das Leben dreht sich um Viehzucht und Olivenöl, es ist ein „Einfaches“, aber für uns ein unglaubliches naturverbundenes Leben. In den 60iger Jahren gab es hier fast nur diese Erdwohnungen, jede Familie lebte das ganze Jahr über in dieser von Hand geschaffenen Behausung.
Wir laufen mit Ahmed unserem Guide die Hügel nach oben und können nicht fassen als wir plötzlich vor uns in ein riesiges Erdloch sehen. In diesem Haus lebt noch eine Familie und wir staunen als uns freundlich nach oben gewunken wird. Ahmed erklärt uns, dass früher die ganze Familie bei dem Hausbau mitgeholfen hat.
Zuerst wird ein ca. 10m breites und 7m tiefes Loch gegraben, danach der Eingang und anschließend die verschiedenen Wohnkammern. Zwischen sieben und acht Wohnkammern haben alle Häuser und es dauert mehr als zwei Jahre bis zur Fertigstellung. Unvorstellbar, dass es sich hier nur um einen sandigen Lehmboden handelt. Wir dürfen uns ein Haus ganz genau ansehen und sind beeindruckt wie offen und hell alles gestaltet ist. Es herrscht ein tolles Raumklima, bei fast konstanten 20 Grad das ganze Jahr über. Die Gemeinschaftsküche ist im Innenhof, beim Brunnen und unter freiem Himmel. Es gibt genügend Platz für gemeinsame Familienabende und auch Möglichkeiten für sich allein zu sein.
Bei dieser einzigartigen Idylle ist es nicht sonderbar, daß hier Teile einiger Star Wars Filme gedreht wurden (in den Filmen als Zuhause von Luke Skywalker zu sehen). Inzwischen gibt es noch über 300 solcher bewohnter Erdwohnungen.
Für uns ein magischer Ort den wir mit einem tollen tunesischen Essen beenden.