Es ist wieder Zeit für uns Vier, die Eindrücke und das Erlebte „sacken zu lassen“, diese kleinen regelmäßigen Auszeiten in der Natur sind für uns alle wichtig. Zum „Inne halten und Entschleunigen“...
Dafür eignet sich für uns das Cap Bon, die Halbinsel oberhalb von Hammamet ideal. Das Kap ist bekannt durch die Seeschlacht von Kap Bon sowie die Niederlage der Deutschen und Italiener im zweiten Weltkrieg, damals sprach man nach Stalingrad von einem „Tunisgrad“. Die Halbinsel wurde ebenfalls durch die muslimischen und jüdischen Flüchtlingen aus Andalusien nicht nur in der Architektur beeinflusst, sondern die Einwanderer prägten auch das Bewässerungssystem für die Landwirtschaft.
Die Halbinsel ist sehr fruchtbar und es wird neben Zitrusfrüchten, Getreide, Wein auch Oliven angebaut.
Die weißen Strände laden zum Spazieren gehen ein und die raue Küste am Cap Bon pustet uns die Köpfe frei und bietet so manch schönen Wanderweg die Küste entlang mit Blick auf Italien und das ein oder andere Schiffswrack.
Die Halbinsel ist sehr abwechslungsreich und wir durchfahren sie komplett. Bei unserem ersten Strandplatz werden wir wieder herzlich von Einheimischen begrüßt und als es am zweiten Abend an der Türe klopft, kommen wir abermals in den Genuss der tunesischen Gastfreundschaft. Ein Fischer bringt uns frisch gegrillten Fisch und Shrimps mit noch warmen Baguette zum Abendessen vorbei. Einfach so - um uns „Willkommen zu heißen“, für uns immer wieder ein unglaubliches Erlebnis das wir in unseren Herzen mit auf unsere Reise nehmen werden.
Am Cap Bon wo wir ursprünglich oberhalb der Klippen übernachten möchten, ändern wir aufgrund mangelnder Parkmöglichkeiten spontan die Pläne und möchten noch eine kleine Wanderung zu einem Schiffswrack entlang der Küste unternehmen. Wir tanken nochmals die Stille in der Natur bei einem kleinen Restaurant am Hang mit Blick auf die Olivenhaine und die Küste nach Hammamet. Bei leckerem frischen Fisch können wir unser Glück wieder einmal kaum glauben und sind im Genuss-Himmel angekommen.
So laufen wir voller Energie und äußerst vollen Bäuchen bei Sonnenuntergang die Küste entlang. Werden mit einem tollen Blick auf Italien und die schroffen Felsformationen an der Küste belohnt. Das Schiffswrack können wir zwar nicht zu Fuß erreichen aber zum Glück haben wir ja unser Drohne dabei, die für uns die letzten Meter entspannt durch die Luft zurück legt ;-)
Der Abend naht und so geht es schließlich schweren Herzens Richtung Hammamet, da wir noch einmal einen kleinen Abstecher in den Süden wagen wollen.