Am vorletzten Tag im Oman, quasi bevor wir fortfahren besuchen wir endlich noch ein Fort :-)
Das Jabreen Castle gehört zu den wichtigsten Festungsanlagen des Omans.
Die Festung wurde 1670 von Bal’arab ibn Sultan als Sommerresidenz konstruiert und genutzt. Als dieser zum Imam bestimmt wurde, verlegt er den Regierungssitz von Rustaq nach Jabrin und machte die Festung damit bis zu seinem Tod 1692 zum politischen Zentrum.
Während seiner Regierungszeit geriet er in Konflikt mit seinem Bruder, weshalb er die Festung mit zusätzlichen Mauern und Wehrtürmen verstärkte. Sein Bruder belagerte die Burg und so wandte sich der Sultan an Allah und bat ihn um Erlösung. Der Legende nach, schenkte Allah ihm diese und so wurde der Sultan auch an seinem Lieblingsplatz im Fort begraben.
Zur Besichtigung gibt es einen Audioguide und so haben wir viel vom Leben damals, den Gepflogenheit innerhalb der Mauern und der Großzügigkeit des Sultans erfahren.
Interessant waren nicht nur die großen Speiseräume, mit Platten so groß, dass zwei starke Männer sie tragen mussten, das Gerichtszimmer mit einer kleinen Luke für die Verurteilten, die dann um Buße zu tun gleich kriechend aus dem Saal mussten und das Politikzimmer. Dieses hatte drei Geheimgänge unter dem Fußboden, in denen sich die Leibgarde des Sultans während seiner Gespräche aufhielt. Zudem gab es ein Geheimzimmer, in dem die Dialoge abgehört wurden. War Ärger im Anflug sprangen aus bis zu vier Geheimklappen im Boden die Soldaten und beschützen ihren Sultan.
Die komplette Anlage war super durchdacht, hatte einen 360-Grad-Blick und darauf ausgelegt auch mehrere Monate Belagerungszustand standzuhalten. So wurde im Dattellager der Eigensaft der Datteln als Sirup in Töpfen gesammelt. In Friedenszeiten wurde damit gekocht, in Kriegszeiten wurde er heiß gemacht und durch geschickt angebrachte „Mördergitter“ aus den sicheren oberen Stockwerken auf die Eindringlinge gegossen.
Im Mittelalter ging es also nicht nur bei uns rauh zu...
Kommt mit uns auf eine kleine Reise ins Mittelalter des Oman´s