Nachdem wir die Nacht in der Nähe des Klosters verbringen möchten und der Parkplatz des Klosters fast leer ist, entscheiden wir uns spontan auf eine Abendbesichtigung.
Die hohen Klostermauern vermitteln eine ehrfürchtige Stimmung, es ist das größte und bedeutendste Kloster Bulgariens.
Iwan Rilski, der durch Wunderheilungen und Austreibung von bösen Geistern bekannt wurde, fand viele Jünger und gründete daraufhin das Rila Kloster.
Nach dem Eingangsportal steht man direkt im wunderschönen Innenhof mit Blick auf die offenen Holzbögen. In der Mitte des Hofes befindet sich die Kapelle mit dem dahinter liegenden Chreljo Turm aus dem 13. Jahrhundert. Es herrscht bis auf die Vogelabwehranlange, die fürchterliche Töne von sich gibt, eine ruhige Atmosphäre, die Pilger beziehen ihre Zimmer während wir die Fresken aussen an der Kapellenwand bewundern.
Es sind die ersten Fresken mit Hölle und Teufel die wir sehen und so gibt es genügend Fragen der Kinder, was die Gemälde zu bedeuten haben. In der Kapelle ist das fotografieren untersagt und so lassen wir die Eindrücke auf uns wirken. Es ist ziemlich düster im Inneren aber dennoch hat es eine ganz eigene Stimmung. Wir beobachten einen Mönch der andächtig die Öllampen befüllt und die Kerzenreste der Gläubigen entfernt. Er ist scheinbar in seiner Mitte und nimmt von uns keinerlei Notiz.
Die Pforten des Kloster leeren sich so langsam und wir sind mit die Letzten des Tages. Jetzt kehrt wieder Stille ein...
Das Rila Kloster hat noch eine kleine Besonderheit, den ausserhalb des Klostertraktes gibt es noch eine eigene Klosterbäckerei, doch leider war sie an diesem Tag geschlossen, sonst hätten wir uns noch einen „heiligen Laib Brot“ mitgenommen :-)
Wir sind fast die einzigsten Besucher im Rila Kloster, mit uns sind nur noch Pilger aus fernen Ländern…