Ein spontaner Besuch führt uns zu den Tonziegelmachern am Rande von Tozeur.
Wir fahren ein Stück raus aus der Stadt, sehen schon von weitem leichte Rauchschwaden aus den Brennöfen und parken spontan beim ersten Haus.
Wir werden freundlich von Mohamed dem Ziegelmeister empfangen und sind begeistert wie viel Zeit er sich für uns nimmt. Einfach ohne etwas zu erwarten unterbricht er seine Arbeit. Er erklärt uns alle Schritte, die nötig sind, um aus den drei Naturprodukten Lehm, Wasser und Sand einen Ziegel herzustellen.
Es ist eine äußerst schlammige Angelegenheit, denn nachdem das Gemisch drei Stunden im Wasser aufweicht wird es von Hand eine Stunde lang durchgemischt, bis alles homogen und klumpenfrei ist. Danach gibt er die Masse in die Formen, zuvor verteilt er auf dem Boden etwas Asche und anschließend, wenn die Rohlinge aus der Form sind werden auch diese an der Oberfläche mit Asche bestäubt, damit die Feuchtigkeit entzogen wird. Unglaublich, dass Mohamed, täglich bis zu 700 Stück produziert und dies nur mit seinen Händen.
Nach 3 Tagen an der Luft werden die Ziegel an den Rändern mit dem Messer einzeln nachbearbeitet und nach weiteren 4 Tagen an der Luft kommen sie dann endlich für 24 Stunden in den Ofen bis sie dann endgültig fertig sind.
Ganze 7000 Ziegel werden in den Ofen geschichtet und mit 9000 Palmwedeln befeuert. Mohamed zeigt uns seine drei Öfen und als wir drinnen stehen, staunen wir, dass diese alle selbst von ihm gebaut wurden.
Diese Handwerkskunst fasziniert uns, denn er arbeitet bereits in der 18 Generation.
Unglaublich, daß er bei Wind und Wetter mit soviel Herzblut dabei ist.
Wir hoffen diese wunderbaren Ziegelkünstler wird es noch sehr lange geben. Fast alle Ziegel werden werden für Tozeur produziert, wir bekommen bei diesem Erlebnis nicht nur viel Wissen und Leidenschaft für diese Kunst geschenkt, sondern es fahren ab jetzt auch noch zwei Ziegel mit uns mit, die uns immer an dieses Erlebnis erinnern werden.