Unsere Fahrt geht weiter zum Chott el Djerid, einen der größten Salzseen der Sahara.
Die damalige Überquerung des Chott el Djerid war aufgrund der tückischen Salzkruste oft gefährlich, auch wenn diese an einigen Stellen fest genug ist, um Lastwagen auf ihr fahren zu lassen - das ein oder andere Autowrack können wir dennoch entdecken.
Aus dem 14. Jahrhundert ist hier das spurlose Verschwinden einer Karawane mit 1000 Kamelen und ihren Treibern überliefert. An einer sicheren Stelle haben wir endlich mal wieder unseren Salzvorrat aufgefüllt und fahren auf dem Damm weiter mitten durch den Salzsee.
Unser Nachtlager suchen wir auf festem Untergrund und schlafen am Anfang der berühmten Bouhlel Schlucht. Ein Rundwanderweg führt mitten durch den Canyon, ein unglaubliches Farbenschauspiel und Natur pur.
Berühmt ist die Schlucht zum einen wegen seiner zwei Moscheen - in einer der beiden liegen die Gebeine von „Bouhlel Al-Saddadi“, einem hohen Gelehrten des Sufismus, der hier über 400 Schüler ausgebildet hat und im Jahr 1247 gestorben ist.
Zum anderen erlangte die Schlucht Berühmtheit, als George Lucas hier 1976 Szenen des ersten Star Wars Film drehte. Ebenso wurden Teile von „Indiana Jones“ und „Der englische Patient“ hier gedreht.
Den ganzen Tag über kommen immer wieder Kleinbusse mit Filmpilgern an, die einen kurzen Blick in die Schlucht werfen, um der „Macht“ ganz nahe zu sein. Für uns stand eher die unglaublich abwechslungsreiche Natur im Vordergrund - hinter jeden Kurve erwartete uns wieder ein völlig neues Bild, das uns einmal mehr demütig vor der Schönheit und Vielfalt der Natur sein lässt (wie klein wir auch sind, im Schatten der Schlucht...) und so haben wir fast vergessen, welche Blockbuster hier gedreht wurden und sind doch glatt an den Drehorten vorbeigelaufen.
Das größte Abenteuer war für uns heute allerdings die „Fährtenlese“ - angeblich soll der Weg gut markiert sein. Nun, stellenweise ist er das auch, aber immer wieder mußten wir improvisieren, um wieder zu unserem Balu zu kommen.