Das ehemalige Tor zur Sahara...
Wir sind in Kebili und stehen bei Arafat und seiner Familie auf seinem liebevoll angelegten Stellplatz. Von dort unternehmen wir einen kleinen Spaziergang in die Oase und das alte Kebili.
Alt-Kebili war nicht nur Zentrum des Sklavenhandels nach Europa sondern bis 1960 die letzte Station für die Karawanen. Diese zogen Richtung Süden durch die Sahara oder in den Nordwesten weiter zum Salzsee Chott El Djerid.
Es war bis dahin also ein wichtiger Knotenpunkt inmitten von Dattelpalmen. Es gibt ungefähr 100 000 dieser Dattelpalmen um Kebili, tatsächlich sowohl „männliche“ als auch „weibliche“. Im Frühjahr zur Zeit der Blüte werden per Hand die männlichen Blüten (mit den Pollen) in die weiblichen Blüten (die Früchte bilden) gesteckt. Für uns eine wahres Schauspiel mit welcher Schnelligkeit die Dattelernter die Palmen hochklettern.
Die letzten Familien haben 1989 die Oase verlassen und seitdem verfällt „Alt-Kebili“, da man mit den Steinen der Altstadt unter anderem auch die neuen Häuser baute.
Der Wandel der Zeit führte dazu, dass immer mehr Menschen aus der Altstadt in die modernere Neustadt zogen, zum anderen gab es immer weniger Karawanen, da sich die ehemaligen Nomaden auch in den Städten ansiedelten.
Schade, dass die Altstadt seitdem so zerfällt - wenn man durch die alten - von Palmen umgebenen stillen Ruinen läuft spürt man noch das Treiben der Karawanen und die Geschäftstüchtigkeit der Händler von damals.
Als letzte „Attraktion“ gibt es heute ein kleines Cafe und zwei Damen, die die leckere Berberpizza vor unseren Augen und auf offener Flamme zubereiten. Natürlich haben wir uns zu einer Tasse Berbertee auch zwei davon gegönnt und mit einem letzten Blick zurück sind wir dann durch den Palmengarten wieder Richtung Neustadt gelaufen.