Früher war dieses Gebiet einst eine Wüstenlandschaft, doch dank Atatürk ist es zu einer nahrhaften grünen Oase geworden. Die Bauern können hier bis zu 4mal im Jahr ernten. Es liegt zwischen zwei Bergketten und befindet sich südöstlich von Sanliurfa, kurz vor Syrien.
Der alte Name Harránu steht sowohl für „Reise“ als auch für „Karawane“ und fungierte früher als Reise-und Handelsstation zwischen Euphrat und Tigris. Hier entwickelte sich die „Madrasa“, die als die älteste Universität der islamischen Welt gilt. Es wurde damals neben den Naturwissenschaften auch Astrologie (der Turm ist noch erhalten) und Alchemie gelehrt. Damals lebten hier an die 50.000 Menschen.
Wir laufen über das durch Erdbeben und Zerstörung zerfallene Gelände, leider ist nicht mehr sehr viel davon übrig, dennoch bestaunen wir die wenigen Überreste.
Danach geht die kleine Führung von unserem exklusiven Guide „Marco Polo“ durch die bienenstockförmigen Häuser, hier wohnten in einem Raum bis zu 3 Personen. Es sind immer mehrere miteinander verbunden. Inzwischen werden sie nicht mehr bewohnt, einige wenige kann man besichtigen. Die Lehm verputzen Häuser sind recht gemütlich und Emelie ist ganz begeistert von der Atmosphäre. Licht fällt nur von oben herein, bis auf die Küche, da gibt es auch noch zwei seitliche Löcher. Während der Sommermonate ist es draußen bei fast 50 Grad nicht auszuhalten und in den Häusern, dank der Lehmbauweise angenehme 21 Grad. Auf Bari gibt es die gleichen Häuser, da die Italiener die Bauweise für sich kopiert haben ;-)
Nach unserer kleinen Familientour beenden wir den Besuch in Harran mit einem Menengic Kahve (Terpentin Pistazie, Mich und Zucker), er ist zwar ohne Koffein aber trotzdem sehr lecker...