Für uns ein ganz besonderes Erlebnis. Heute dürfen wir ganz exklusiv in eine Seidenspinnerei in Harbiye bei Refik Büyükasik.
Dank Ules, der die Familie privat kennt, dürfen wir durch alle Räume uns alles ganz genau anschauen. Alle sind sehr freundlich, während an den Webstühlen fleißig gearbeitet wird, diese sind mit Steinen beschwert und die „Faden-Schiffchen“ schießen hin und her.
Wir bekommen eine ausführliche Führung in der letzten Seidenspinnerei die es so noch gibt. Es wird alles von Hand hergestellt d.h. in genau 36 Schritten von dem Kokon bis zur fertig gewebten Seide. So sind wir überwältigt von dieser Handarbeit.
Refik hat das Handwerk mit 7 Jahren von seinem Vater gelernt und es dauerte 22 Jahre bis er es komplett verinnerlicht hatte.Nun gibt er es an seine Tochter und deren Mann weiter.
Er zieht die Fäden der Kokons heute noch aus dem kochendem Wasser, wo sie über verschiedene Spulen gezogen werden. Ein Kokon ergibt eine Fadenlänge von bis zu 1.000 Metern...unglaublich...so ein Wunderwerk der Nautur...der Faden besteht aus mehreren kleinen Kokonfilamenten.
Refik stellt die Seide sowohl mit bereits geschlüpften Seidenspinnern und auch noch lebenden Tieren her. Leider ist der Faden bei der noch enthaltenen Raupe wesentlich feiner und länger erzählt er uns.
Der Seidenspinner lebt nach dem Schlüpfen nur noch 3 Tage,in denen er ca. 600 bis 800 Eier legt, bevor er stirbt.
Ihre Ware wird in aller Welt verkauft und jetzt kennen wir auch den Unterschied zwischen maschinell und von Hand gewebte Seide bzw. Baumwolle ,-)
Es ist unvorstellbar mit welchen mit welcher Hingabe und Leidenschaft und vor allem mit welchem Wissen hier noch gearbeitet wird. Wir staunen und sind ohne Worte. Natürlich kaufen wir uns auch noch das ein oder andere „Schmuckstück“ und werden noch von Refik zum Essen eingeladen. Wir sind wieder dankbar für so einen tollen, erlebnisreichen Tag.